Foto: Friedemann Vetter / Grafische Bearbeitung: Susanne Zils

 

PRESSETEXT, kurz:

 

Nachdem das Ensemble Schall und Rauch aus Wittlich in den vergangenen Programmen die Musik von 1925 bis 1945 sowie 1945 bis 1965 aus einem eigenen Blickwinkel betrachtet und präsentiert hat, stehen nunmehr die Jahre 1965 bis 1985 im Fokus.

 

Diese beiden Jahrzehnte sehen in Deutschland eine junge Generation, die aufbricht, die Lebensentwürfe der Eltern infrage zu stellen, mit eigenen Konzepten die Gesellschaft umbauen möchte und sich schließlich in politischen Parteien etabliert und Verantwortung übernimmt.

 

Die populäre Musik emanzipiert sich gleichzeitig sowohl von Heile-Welt-Schlagern als auch von anglo-amerikanischen Einflüssen, findet mit kritischen Texten eine eigene Identität in einer Bandbreite von Liedermachern bis Rockmusik, bis sie sich selbst in den Hitparaden durchsetzt.

 

Das Ensemble Schall und Rauch nimmt Sie ÜBER SIEBEN BRÜCKEN mit durch diese Epoche und verbindet auf unterhaltsame Art und Weise gesellschaftliche Debatten mit ihrem musikalischen Widerhall.

 

Das Ensemble Schall und Rauch sind:

Barbara Philipp, Theresia Zils, Didi Könen, Gerd Elsen (Gesang), Mark Schelzke (Klavier), Klaus Wahl (Kontrabass), Klaus Behütuns-Steffens (Schlagzeug)

Gast: Andreas Steffens (Flöte / Saxophone)

 

PRESSETEXT, lang:

 

1965 bis 1985 – deutsche Popmusik im Aufbruch, Umbruch, Durchbruch

 

Nachdem das Ensemble Schall und Rauch aus Wittlich in den vergangenen Programmen die Musik von 1925 bis 1945 sowie 1945 bis 1965 aus seinem eigenen Blickwinkel betrachtet und präsentiert hat, stehen nunmehr die Jahre 1965 bis 1985 im Focus.

 

Diese Zeit ist geprägt vom zunehmenden Einfluss anglo-amerikanischer Pop- und Rockmusik mit ihrer an jugendlichen Hörgewohnheiten orientierter Musiksprache. Parallel dazu hält der Schlager an traditionellen und idealisierten Weltbildern fest, was quasi den Soundtrack der sich verstärkenden Generationenkonflikte in der deutschen Gesellschaft bildete. Dass die deutsche Sprache durch die politischen und gesellschaftskritischen Beiträge der sogenannten „Liedermacher“ wieder singbar wurde, führte letztlich auch in der Pop- und Rockmusik zu einer sich vergrößernden Akzeptanz und mündete letztlich in den 80er in der „Neuen Deutschen Welle“.

 

Die Musik begleitete damit den Gesellschaftswandel auf verschiedenen Ebenen. Die Studentengeneration weltweit begehrte auf gegen immer neue Krisenherde und prägte den Spruch „Make Love, Not War“. Ihr Ruf nach Umsturz der politischen Strukturen – in Deutschland saßen nach wie vor im Dritten Reich aktive Nationalsozialisten an den Schaltstellen (nur mit anderen Parteibüchern) – mündete in ausufernden Demonstrationen und oft extrem gewalttätigen, terroristischen Aktionen. Die Verbreitung und der anfangs weitgehend verharmlosende Konsum von Rauschmitteln forderte die ersten prominenten Opfer. Frauen emanzipierten sich von männlicher Dominanz und Abhängigkeitsverhältnissen. Die Annäherung an die Länder des Ostblocks schien die beiden hochgerüsteten Machtblöcke NATO und WARSCHAUER PAKT erfolgreich zu beeinflussen. Umweltbewegung und Friedensbewegung erfahren politischen Aufschwung durch Bildung von unabhängigen Organisationen und auch neuen Politischen Parteien.

 

Die populäre Musik in Deutschland besinnt sich wieder auf die poetische Kraft der Sprache und überträgt immer mehr ihre Botschaften in verschiedene musikalische Gewänder. Sogenannte „Liedermacher“ arbeiteten in der Tradition französischer Chansons oder amerikanischen „Singer-Songwriter“, die Rockmusik greift den widerspenstigen Geist der anglo-amerikanischen Vorbilder auf und entwickelt eine eigene Szene. Selbst im Schlager finden sich inhaltlich-musikalische Grenzgänger, die die Welt nicht als verklärte, heile Welt besingen oder entsprechende Wunschbilder vertonen, sondern auf deutlich erkennbare Risse hinweisen.

 

Das Ensemble Schall und Rauch nimmt Sie mit auf eine Zeitreise durch diese Epoche und verbindet in ihrem neuen Programm verschiedene gesellschaftliche Phänomene mit ihrem musikalischen Widerhall. Es entsteht auch hier wieder ein gleichzeitig unterhaltsamer und erhellender Blick auf eine Epoche, bevor sie in verklärendem Nebel der Geschichte verschwimmt und nur persönliche Schlaglichter in Erinnerung bleiben.

 

Das Ensemble Schall und Rauch sind:

Barbara Philipp, Theresia Zils, Didi Könen, Gerd Elsen (Gesang), Mark Schelzke (Klavier), Klaus Wahl (Kontrabass), Klaus Behütuns-Steffens (Schlagzeug)

Gast: Andreas Steffens (Flöte / Saxophone)


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